Donnerstag, 20. Oktober 2011
Wie erkenne ich?
Ich nehme mit meinen Sinnen die Realität war. Diese Wahrnehmung wird in Elektrische Impulse umgewandelt und mit Hilfe unseres Nervensystems ins Gehirn geleitet. Dort werden diese Reize gefiltert und mit den schon existierenden Reizen in Verbindung gebracht. Dies erzeugt in unserem Bewusstsein ein Bild der Wirklichkeit.

Dieses Wirklichkeitsbild setzt sich also zusammen aus den von außen kommenden Reizen und den Erinnerungen an vorherige, vergleichbare bzw. passende Reize. Da dieser Prozess nicht bewusst gesteuert werden kann und bedingt durch den Reizwandel, sind wir nicht in der Lage die Realität so zu sehen wie sie wirklich ist.

Ich konstruiere also völlig unbewusst ein individuelles Bild der Realität. Das daraus resultierende Wissen ist also subjektiv und nicht universell. Die Welt kann also nur individuell (aus meiner Sicht) begriffen werden und nicht universell (allgemeingültig).

Wir sind durchaus in der Lege Realität als solch zu erfahren, aber nur im Rahmen der Funktionalität. Passt unser Weltbild, so behalten wir es, passt es nicht, so ändern wir es. Ein allgemeingültiges Bild der Realität entsteht nicht, nur ein für uns passendes.

Wirklichkeit kann also nicht objektiv betrachtet werden, sondern ist rein erfahrungsorientiert.

In der Praxis hieße das demnach, subjektive Wirklichkeit ist das was passt!?

Ich muss zugeben, dass mir das noch zu hoch ist. Ich werde dem Rat von lord byron folgen und mir erst mal Literatur zu dem Thema einverleiben.

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Montag, 17. Oktober 2011
Radikaler Konstruktivismus
Die zentrale Aussage des Radikalen Konstruktivismus besagt, dass man kein bewusstseinsunabhängiges Bild der Realität erhalten kann. Jedwedes Erkennen ist immer ein Konstrukt aus der aktuellen sinnlichen Wahrnehmung und sinnlichen Reizen aus unserer Erfahrung. Das heißt konkret, dass es uns nicht möglich ist die Realität, so wie sie ist, wahr zu nehmen. Jedes Erkennen ist also rein subjektiv und, da jeder Erfahrungswert individuell ist, kann keinerlei universelle Wahrheit existieren.

Das ist ziemlich starker Tobak, wenn man sich dabei vor Augen führt, an welchen Grundfesten dieser Gedanke rüttelt. Alles was wir für sicher halten, Werte, Tugenden, Glauben, Regeln oder Gesetze sind damit anzweifelbar. Natürlich verlangt keiner von einem Gesetzt Unfehlbarkeit, jedoch bietet es einen gewissen Spielraum für die Gültigkeit.
Unsere Wertevorstellung muss sich zukünftig an anderen Dingen orientieren als an festgeschriebenen Vorgaben. Es muss in unser Bewusstsein eindringen, dass wir, wenn wir „Verurteilen“ es immer eine subjektive Sichtweise ist.

Ich gehöre ja doch zu denjenigen, die immer gehofft haben dass es irgendwo doch eine Universelle Wahrheit gibt, davon muss ich mich jetzt wohl trennen.

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Montag, 17. Oktober 2011
Philosophie
Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich hin und wieder mit Philosophie. Descartes und Kant (den ich zwar nicht wirklich verstehe, aber sehr faszinierend finde) waren dabei die ersten, mit denen ich mich beschäftigte. Erasmus von Rotterdam („ Lob der Torheit“) und ganz besonders Voltaire (den ich zwar als Menschen nicht besonders mag, da er meiner Meinung nach Friedrich II. ausgenutzt hat, dessen Werk „Candide“ ich jedoch immer wieder zur Hand nehme) öffneten mir für so manche Dinge die Augen. Doch war ich immer irgendwie unbefriedigt. Einiges verstand ich einiges nicht, aber das richtige war nie dabei. Bis vor kurzem.

Vor einigen Tagen stolperte ich über den Begriff „Radikaler Konstruktivismus“ und war sofort davon gefesselt. Diese Methode der Erkenntnis, soweit ich das bisher verstanden habe, sagt aus, dass ein erkennen der „Dinge an sich“ nicht möglich ist und somit unbeantwortbare Fragen gar nicht erst gestellt werden. Die Fragen bleiben zwar existent, aber es wird keine Energie damit verschwendet sie zu beantworten, da es keine objektiven Antworten geben kann. Weiterhin sagt der Radikale Konstruktivismus, dass ein Erkennen der „Dinge an sich“ überhaupt nicht möglich ist da die Sinneseindrücke die wir aufnehmen, sich mit den von uns aus Erfahrungen angesammelten Sinneseindrücken vermischen und wir so eine eigene Wirklichkeit konstruieren und kein exaktes Abbild des betrachteten wahrnehmen.

Ich finde das allein ist es wert, dass ich es weiter verfolge. Ich werde davon berichten.

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